Nase ins Glas: Von Ananas bis Katzenpipi

Weinverkostungen sind ja eine Kunst für sich. Neben einer geschulten Nase und einem erfahrenen Gaumen erfordert es auch die Fähigkeit vermeintlich abstrakte Geruchsnoten in Worte zu fassen. Während Aromen wie Zitrone oder Himbeere noch irgendwie logisch erscheinen, verwirren Begriffe wie grüne Peperoni oder Katzenpipi doch gänzlich.

Weinverkostungen sind ja eine Kunst für sich. Neben einer geschulten Nase und einem erfahrenen Gaumen erfordert es auch die Fähigkeit vermeintlich abstrakte Geruchsnoten in Worte zu fassen. Während Aromen wie Zitrone oder Himbeere noch irgendwie logisch erscheinen, verwirren Begriffe wie grüne Peperoni oder Katzenpipi doch gänzlich.

Ich selbst habe erst durch die Weinausbildung die Vielfalt von Düften kennengelernt. Ich hatte vorher nicht wirklich ein Näschen für sowas. Heute habe ich eine imaginäre Liste an möglichen Duftstoffen im Kopf, welche ich bei jedem Wein durchackere und Schritt für Schritt abhacke: Brombeere? Aber ja. Zeder? Riech ich. Grapefruit? Keine Spur.

Du riechst fleissig am Wein, der Duft kommt dir bekannt vor, doch du kannst ihn schlicht und einfach nicht benennen? Easy; aller Anfang ist schwer. Was hilft ist das Kennen der sortentypischen Aromen Ihrer liebsten Rebsorten. Denn jede Rebsorte hat ein eigenes Geschmacksprofil; ähnlich wie Apfelsorten. Ein Granny Smith-Apfel ist stets säurebetont und erinnert an frische Zitrusfrüchte. Ein Boskoop-Apfel dagegen ist würziger und in der Textur mürber. Und so hat auch jede Rebsorte - je nach Anbaugebiet und Klima - ein typisches Aromenprofil.

Weine aus der Traube Syrah weisen beispielsweise rauchige Nuancen auf. Du bist ein Trockenfleisch-Fan? Dann riech mal an einem südafrikanischen Pinotage. Du magst es würzig? Ein grüner Veltliner aus der Wachau (AT) wird dir gefallen. Meine Lieblingssorte Sauvignon Blanc versprüht einen Hauch von exotischer Ananas gepaart mit grüner Paprika. Du magst frische Pflaumen und reife Kirschen? Merlots betören mit ebendiesen Düften. Du erkennst eine leichte Petrolnote? Typisch für die Sorte Riesling. Google doch mal die charakteristischen Eigenschaften deiner liebsten Sorten. Das hilft!

Ich schulde dir noch etwas zum - nicht gerade betörenden - Duft von Katzenpipi. Die Kombination von unreifen Sauvignon Blanc-Trauben und chemischen Verbindungen während der Vinifikation können zu diesem Geruch führen. Es handelt sich dabei aber in keiner Weise um einen Weinfehler. Ganz im Gegenteil…Was ich dir mitgeben will: Vertraue ruhig auf dein Näschen und lege dir am besten, wie ich, eine imaginäre Aromenliste an.

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Dieser Blogbeitrag ist in gekürzter Form in unserer Weinkolumne in der Coop Zeitung erschienen

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